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R.I.P. Transrapid
#11
@xelofino:

Ach jaa… Swissmetro… Kommt schätzungsweise nie! Es ist einfach viel zu teuer. Man stöhnt ja schon beim Wiesenbergtunnel und beim Ausbau der NEAT-Anfahrtsstrecken! Nun ja, gestern wären ca. 4.4 Mrd. Fr. verfügbar gewesen aber die wurden ja anderweitig ausgegeben…

EDIT: Ich korrigiere: 5 Mrd.
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#12
Ich kann Prissi nur zustimmen. Dieses System war für dichtbesiedelte Gebiete mit bereits vorhandener Verkehrsinfrastruktur (also ganz Westeuropa) völlig ungeeignet. Weitere Nachteile:

- komplett nicht netzwerkfähig, zu sich selbst auch nur bei extremen Kosten (siehe Weichenargument u.a.), auch nicht "mal eben" zu einer vorhandenen Trasse hinzuzufügen

- für Gütertransport technisch ungeeignet und zu teuer

- viel zu hohe Unterhaltskosten durch aufgeständerte Strecke (Wartungsstrasse darunter essentiell!) und immensen Energieverbrauch

- massive Sicherheitsprobleme. "Mal eben aussteigen" war nicht. Es gab Notrutschen wie beim Flugzeug.

- wenn überhaupt, nur interessant bei Relationen wie Grosstadt-Grosstadt, wobei der Anschluss in die Innenstädte nie geklärt war (Man kann nicht einfach eine vorhandene Bahntrasse "überstelzen").

- wegen hoher Fahrpreise nur für einen Bruchteil der Bevölkerung benutzbar.

Dass dieses System in riesigen Flächenländer mit Reiseentfernung von bis zu mehreren Tausend Kilometern sinnvoll ist, mag sein, ist aber noch nicht bewiesen. Ich habe nichts davon gehört, dass die Kanadier eine West-Ost-Verbindung planen, und auch eine geplante Verbindung Riadh-Jeddah in Saudi-Arabien ist mir nicht bekannt. Die Russen streben anscheinend keine Ergänzung ihrer Transsib an.

Ob die Chinesen die (hoffnungslos unwirtschaftliche!) Referenzstrecke in Shanghai wirklich als Modell für einen Einstieg in ein Transrapid-System im ganzen Land sehen, bleibt abzuwarten.

M.E. war der Transrapid nichts weiter als ein Prestige-Projekt für Politiker und interessierte Konzerne. In der deutschen Verkehrspolitik insgesamt hat er nur Schaden angerichtet, da die Milliarden, die in seine Entwicklung flossen, anderen Verkehrsträgern fehlten. Extrembeispiel war die politisch gewollte Verzögerung des Ausbaus der Bahnstrecke Hamburg - Berlin, damit der geplante Transrapid bloss keine bezahlbare Konkurrenz bekommen könnte. Effekt: Bis weit nach dem Mauerfall waren die Züge der Bahn auf dieser Strecke immer noch langsamer als der "Fliegende Hamburger" der 30er Jahre.

Komplette Fehlinvestition. Wirtschaftlichkeit immer wieder künstlich zurechtgelogen. Korruptionsprojekt, sonst nix.

Am meisten ging mir das Gelalle von "führender Technologie" auf den Keks.
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#13
Der Energieverbrauch ist beim Transrapid gar nicht so groß!
Es werden beim Transrapid nur die Fahrwege eingeschalten die nah dran
sind am Zug.
:!: Mein Festnetz Internet ist leider etwas langsam. :!:
:!: Deshalb werde ich gelegendlich Eine Simutranspause machen. :!:
:!: Um dann am Meine Simutransprojekte arbeiteten und neu Ordnen zu Können! :!:
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#14
Zitat:Original von prissi
Der Shinkansen fährt auf eigener Trasse; aber die Bahn in Japan hat sonst nur Kapspur (1,067m stat 1,435m) und 1500-3000V Gleichstrom statt 15 kV Wechselstrom. Auch gibt es mehrere Trassen (Yamagata-Shinkansen) wo man das zweite Gleis einer bestehenden Trasse umgespurt hat, also auch dort bestehende Strecken mitverwendet.

Es gibt auch ein paar Streckenteile im Kapspurnetz mit 20kV AC (und der Shinkansen fährt mit 25kV AC, nicht 15 Wink ) aber es stimmt schon: in Japan ist der Shinkansenverkehr komplett vom anderen Bahnverkehr getrennt. Yamagata und Akita waren zwar bestehende Strecken, aber seit sie auf Normalspur verbreitert wurden sind sie - so wie ich das verstanden habe - exklusiv für den Shinkansenbetrieb in Verwendung. Die selben Züge (Typ E3), die sonst allerdings mit 275km/h über die "echten" Shinkansenlinien fahren, fahren auf den umgespurten Strecken gerade mal 130km/h. Die Linien werden ja auch als Mini-Shinkansen bezeichnet.

Bei der Zugdichte die auf manchen Strecken herrscht (z.B. Tokaido Shinkansen, zwischen Tokio und Osaka) würde heutzutage aber auch eh nichts anderes mehr Platz finden, selbst wenn es nicht baulich und technisch so komplett getrennt wäre.

@Rainer:

Ich bezweifle auch, dass die Chinesen noch sonderlich viel auf den Transrapid setzen werden... die bauen doch in den letzten Jahren wie die Wilden an einem konventionellen Hochgeschwindigkeitsschienennetz. Und diese Milliarden und Abermilliarden werden die auch nicht so zum Spaß doppelt ausgeben.
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#15
Zitat:... die bauen doch in den letzten Jahren wie die Wilden an einem konventionellen Hochgeschwindigkeitsschienennetz.

Wie man vor einem Monat sehen konnte mehr oder weniger erflogreich und vor allem sicher:

Signalfehler soll Zugunglück verursacht haben

Und dazu werden denjenigen noch hohe Strafen angekündigt, die meist nur dem Expansionswahn der Regierung unterworfen sind, und unter Zeitdruck die Megaprojekte umsetzen müssen...
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#16
Man sollte aber bei dem Thema nicht vergessen, das der Transrapid ein komplett neues Verkehrssystem ist. Nicht nur ein neuer Zug.
Schiffe, Züge, Flugzeuge und Straßenfahrzeuge sind ja auch nicht untereinander kompatibel. Deshalb sind auch einige Vergleiche nicht ganz fair.
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#17
Die Sache ist nur, dass für den Bereich der mittleren Distanz in der Personenbeförderung bereits das Transportmittel Eisenbahn bereits existiert. Die vorherigen Transportmöglichkeiten wurden geschaffen um völlig neue Bereiche, sei es bezogen auf die Distanz oder die Überbrückung von Wasser/Luft, überhaupt erst zu erschliessen, sodass sie zumutbar für Menschen und rentabel für Waren wurden.
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#18
Du meinst das Flugzeug, was mittlere Entfernungen angeht 8o Ich kapiere zwar auch nicht, wie die Leute es schaffen damit schneller zu sein (in der Regel komme und will ich weder zum Flughafen, noch zum Bahnhof, wenn ich irgendwo hinfahre und auf den "paar Metern" brauche ich die meiste Zeit) und warum es vielfach billiger als die Bahn ist, will ich hier auch nicht diskutieren.
Am Ludwigskanal http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwigskanal wurde schon vor über 150 Jahren die gerade gebaute und funktionierende Wasserstraße durch die Eisenbahn verdrängt, weil die in den paar Jahren zwischen Planung und Bau des Kanals eine riesige Entwicklung (von der Pferdebahn zur Dampflok) gemacht hat. Daß die Berater des Königs nichts getaugt haben (in England gab es ja schon funktionierende Dampfloks), erinnert ja schon fast an die Moderne.
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#19
Die meisten Flugverbindungen innerhalb Deutschland sind eigentlich blödsinn. Aber der Kunde wünscht es ja, da es schneller als PKW und Zug ist. Bei den Kosten spielt der Konkurrenzdruck keine unerhebliche Rolle.
Da hat es die Bahn besser. Wenn ich z.B. nach München möchte, bin ich mit dem Auto schneller und billiger unterwegs. Zusätzlich bin ich auch noch unabhängig vom Fahrplan. Der letzte Durchgängige ICE fährt in München um 20:50 ab. Sollte ich den aus irgendwelchen Gründen nicht bekommen, fährt der nächste Zug um 22:43 ab. Dafür ist er dann auch nur 6 Std unterwegs. Da könnte es für mich recht knapp mit der Arbeit werden.
Es ist eben immer wieder eine Frage von Angebot und Nachfrage. Was nicht angeboten wird, kann auch nicht nachgefragt werden.
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#20
Speziell Deutschland hat da das Problem, das

1. Die "Superzüge" über die gleichen Gleise wie die Schwerlastzüge. Strecken müssen also sowohl für Geschwindigkeit wie für Gewicht gebaut werden (Superteuer)
2. An jedem "Fliegenschiss" halten müssen .. und zwar in der City! Züge müssen dadurch durch die Städte und entsprechend langsam fahren ...

Das die Strecke Hamburg-Berlin so schnell ist, liegt nur daran, das wegen des "Grottenmolches", der Zug woanders nicht halten durfte.

Negativbeispiel ist München-Ingolstadt-Nürnberg. Wurde so gebaut, das Bayern für die "wichtige" Stadt Ingoltadt einen ICE-Anschluß wünschte. Das z.B. der Nahverkehrszug München-Ingolstadt genau so schnell ist wie der ICE (kein Scherz), wurde dabei vergessen .....
Rechtschreibfehler sind gewollt und unterliegen dem Copyright des Verfassers, es sei denn, sie sind expliziet unter die GPL gestellt ....

Für "Simutrans-Nightlys" und aktuelle PAK: http://nightly.simutrans-germany.com
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