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Was bringt just_in_time?
#3
Jetzt aber Butter bei die Fische!

Aufbau des Test-Szenarios

Die Basis bildet eine mir vertraute Karte mit PAK128.german, deren Ecken und Kanten ich kenne. Für JIT 1 und JIT 2 habe ich die Nightly 9692 9592 benutzt, für die aktualisierte bzw. gepatchte JIT 2-Version die 9694 9594 [korrigierte nach Hinweis von prissi, siehe unten]. Das Pakset lag in der Version 2.1 r393 vor.

Die Karte weicht in sofern vom Standard ab, als die Industrieketten mit der Option crossconnect_factory (ccf) von mir selbst zusammengestellt wurden. Mit ccf stellt man sich die Ketten aus der Fülle aller möglichen Verbindungen selbst zusammen. Wenn man, so wie ich, dann nicht auf Input- und Output-Werte achtet, können dabei sehr unausgewogene Ketten entstehen.

Ausgehend von identischen Speicherständen habe ich die Karte für JIT 1, JIT 2 und JIT 2N zunächst jeweils drei, insgesamt also neun Schnelldurchläufe absolvieren lassen. Beginn war der 31. Januar 1946, Ende zunächst der 1. September 1946. Dann schlossen sich jeweils zwei Durchläufe bis zum 1. Dezember 1946 an.

ACHTUNG, wichtiger Hinweis zu den Zeitangaben. Die Karte läuft im 24-bit Modus, daher spielt sich hier alles in zehn Monaten ab. Im 20-bit-Modus müssen die Zeitangaben mit dem Faktor 16 multipliziert werden. Aus zehn Monaten werden dann 160, was 13 Jahren und vier Monaten entspricht.

Für drei Durchläufe bis zum 1. September habe ich mich entschieden, weil in keinem Modus bei einem zweiten Durchlauf die selben Ergebnisse herauskamen. Nach dem dritten Durchlauf konnte ich jedoch feststellen, dass die Unterschiede nicht gravierend waren, der dritte also eher als Bestätigung denn als Korrektiv fungierte. Daher folgten nach den neun Läufen bis zum 1. September nur noch sechs bis zum 1. Dezember, während derer ich beobachtete, ob und wie lange einige Eingangslager von Fabriken leerliefen.


Globales

Der Bruttogewinn für den untersuchten Zeitraum konnte unter JIT 2 und JIT 2N mit jeweils rund 775 Mio. Simutalern (?) etwas stärker wachsen als unter JIT 1, das auf 762 Mio. kam.

Die Beförderungen legten unter JIT 1 um 57,4 Mio. Fälle, unter den beiden JIT 2-Varianten um 57,5 Mio. zu. Die Unterschiede sind unter einem globalen Aspekt also unbedeutend und weder ein Grund zum Umstieg, noch zum Beharren auf der aktuell genutzten JIT-Version.


Detailbeobachtungen

Eher zum Nachdenken regen etliche Einzelheiten an. Genauer angesehen habe ich mir einen Rohstofflieferanten (Erzgrube), zwei Produzenten (Stahlwerk und Chemiewerk) sowie einen Endverbraucher (Baustoffhof), bei denen ich Produktions- und Transportdaten untersucht und die Kontinuität von Lieferung und Produktion unter die Lupe genommen habe.


Wie viel Erz kommt wie schnell zur Stahlschmiede?

Eine Erz- und eine Kohlengrube liegen auf der Karte nahe beieinander, so dass sie sich einen Güterbahnhof teilen können, um ihr Schüttgut per Zug zum nahe gelegenen einzigen Stahlwerk der Karte (97 Kacheln entfernt) zu bringen. Das Stahlwerk musste in der Vergangenheit aufgrund von Erzmangels von Zeit zu Zeit seine Produktion ruhen lassen. Kurz nach Beginn des Untersuchungsstarts war wieder einmal Zwangspause in Sachen Stahlproduktion angesagt.

Der Grund dafür lag in der unausgewogenen Belieferung mit am Güterbahnhof ausreichend vorhandenem Erz. Wie gehen die Just-in-time-Techniken mit diesem Missstand um? Wann und wie wird der Erzmangel behoben?

Unter JIT 1 dauert es bis zum 5. Februar, bevor eine fast unterbrechungsfreie Stahlproduktion möglich ist, kommt aber vollends erst am 9. Februar in ruhige Bahnen. Unter JIT 2/JIT 2N ist dieser Zustand schon am 3. Februar erreicht. Offenbar berücksichtigen die 2er-Versionen stärker als JIT 1 die akute Nachfragesituation.

Zwei Schüttgutzüge mit unterschiedlicher Ladekapazität führen die Transporte durch. Hier die Daten zweier typischer Transporte bis zum 3. Februar, eine unter JIT1 und gemittelt für JIT2 und JIT 2N. Hierfür wurden alle Fahrten und ihre Tonnagen aufgezeichnet.

   

[Text zu lang, sagt die Forums-Software, daher hier ein Schnitt.]

Wer kocht mehr Stahl?

Schaut man sich die Monatsdaten der Stahlproduktion an, so zeigen die JIT 2-Varianten auch hier, dass sie auf dieser kurzen Distanz vermutlich besser als JIT 1 Leerläufen vermeiden. Die Produktionskennzahlen im Fabrikfenster besitzen dabei möglicherweise weniger Gewicht als vermutet und sind daher nur in Maxima und Minima aufgeführt.

   

Von der Summe der Stahlproduktion abgesehen fällt hier erneut die Variabilität des Stahlausstoßes unter JIT 1 auf.  JIT 2 bietet deutlich weniger Schwankungen. Die Produktionskennzahlen liegen bei JIT 1höher, die Warenproduktion liegt dennoch deutlich hinter derjenigen der JIT 2-Fraktion zurück.

Genug für heute, Fortsetzung folgt. Als Nächstes werde ich ein Chemiewerk untersuchen, das Farben und Medikamente herstellt. Wie steht es um die Produktionskennzahlen und Warenproduktion, wenn zwei Produkte erzeugt werden?
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Was bringt just_in_time? - von michelstadt - 14-02-2021, Sunday-14:34:15
RE: Was bringt just_in_time? - von Andarix - 14-02-2021, Sunday-14:57:38
RE: Was bringt just_in_time? - von michelstadt - 14-02-2021, Sunday-15:13:23
RE: Was bringt just_in_time? - von prissi - 14-02-2021, Sunday-16:09:48
RE: Was bringt just_in_time? - von Andarix - 14-02-2021, Sunday-16:17:09
RE: Was bringt just_in_time? - von michelstadt - 14-02-2021, Sunday-17:59:06
RE: Was bringt just_in_time? - von prissi - 14-02-2021, Sunday-17:52:08

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