23-09-2004, Thursday-23:53:48
Du liebe Güte, was das kleine Thema für große Wellen schlägt.
Ich werde mich nicht entschuldigen, dafür fehlt mir die nötige Sozialkompetenz und das Bewußtsein, etwas "angerichtet" zu haben.
Aber äußern möchte ich mich dazu schon, weil eine emotionale Entwicklung in dieser Richtung sicher nicht von mir beabsichtigt war, und ich das jetzt mit deutlichem Befremden verfolge.
Vorneweg: Simutrans ist ein hervorragendes Spiel, und ich lasse eigentlich keine Gelegenheit aus, dies überall zu schreiben, wo ich meine "Duftmarken" hinterlasse. Es ist inzwischen ausgereifter als das, was als professionelle Software für Geld zu haben ist. Solche halbherzigen Machenschaften wie Transportgigant oder jetzt Locomotion können Simutrans definitiv nicht das Wasser reichen.
"Complaint" ist doch das englische Wort für beschweren, oder? Ich habe mich über nichts beschwert. Ich habe lediglich in einer Diskussion, wo ich annahm, daß meine Meinung jemanden vielleicht interessieren könnte, selbige kundgetan. Auf eine - wie ich finde - konstruktive Art. Da Englisch nicht meine Muttersprache ist, muß ich vielleicht gelten lassen, mich irgendwo im Ton vergriffen zu haben, das kann ich nicht beurteilen. Für das, was ich jetzt schreibe, übernehme ich die volle Verantwortung.
Die Sache hat eine technische und eine emotionelle Seite. Welche soll ich zuerst behandeln? Okay, zuerst zur technischen Seite der Sache.
Wie Hajo freundlicherweise geschrieben hat, auch wenn er noch so böse auf mich ist: Ich weiß, wovon ich rede, und was ich tue. Ich habe früher häufiger mal, inzwischen seltener, Coder-Reviews für Simutrans gemacht, und wir haben auch mal ziemlich rege Ideen und Konzepte ausetauscht. Früher wußte ich die alle einzeln aufzuzählen, ich bitte mir zu verzeihen, wenn ich das hier nicht tue.
Mit naiver Selbstverständlichkeit nahm ich an, hier in einem scheinbar festgefahrenen Thema meine Hilfe anbieten zu können. So wie früher. Mehr nicht. Mein Angebot, mich da ab März mal reinzuhängen, war ernst gemeint. Daß ich das kann, ist für mich so selbstverständlich, daß ich nicht mal auf die Idee gekommen bin, daß es vielleicht arrogant klingen könnte. Tat es aber wahrscheinlich. Sorry.
Vor der aktuell angestrebten Lösung graut es mir, ich finde sie scheiße. Das hat nichts damit zu tun, daß ich Simutrans für das derzeit beste Transportsimulationsspiel halte. Und es bedeutet nicht, daß ich uner allen Umständen "meine" Wünsche durchboxen will. Macht, was ihr wollt, um Himmels Willen. Ich werde euch nicht reinreden. Es ist nur halt so, daß die Gegenargumente vorwiegend technischer Natur waren und mich nicht überzeugen konnten.
Kommen wir zur emotionellen Seite:
In einer Diskussion kommt es, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, zwangsläufig dazu, daß man unterschiedliche Ansichten über die Realität äußert. Den Satz "wollen Sie etwa sagen, daß ich lüge?" kenne ich zur Genüge, ich finde ihn ehrlich gesagt, etwas unfair, es ist der Tod jeder Diskussion.
Um mich zum Schweigen zu bringen, hätte es gereicht zu sagen: Wir machen das jetzt so, weil wir es so machen wollen, und basta. Aber irgendwie schien es mir die ganze Zeit so, als sei das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen. Am ehesten als letztes Wort empfand ich Hajos Äußerung, daß es dann halt keine Trams geben würde - und ich empfand ERLEICHTERUNG.
Ich hatte nie Absichten, jemanden runterzumachen, anzugreifen, schlechtzumachen oder was auch immer man für Vokabular dafür findet. Ich wollte nur helfen.
Ich mag dieses verdammte Spiel nämlich.
Und es wird für mich immer DEIN Spiel bleiben, Hajo. Du bist für mich der einzige kompetente Gesprächspartner, sowohl was Lob als auch was Tadel oder Wünsche angeht. Egal, wie gut die anderen Teammitglieder sind oder was sie alles beigetragen haben.
Hajo, du fragst, wer von uns sich verändert hat. Nun, ich denke, wir beide haben uns verändert, Menschen ändern sich im Lauf der Jahre nun mal. Und dann doch wieder nicht. Ich war eigentlich schon immer arrogant, und deine Dünnhäutigkeit ist mir auch schon vor Jahren aufgefallen. Kann durchaus sein, daß diese Diskussion, hätte sie 1998 stattgefunden, ein ähnliches Ergebnis gehabt hätte. Hatten wir aber nicht.
So wie ich das im Moment interpretiere, und du schreibst es auch gerade selber, hast du eine Menge Streß, und das färbt ab auf die Frustrationstoleranz. Geht mir genau so. Wenn ich einen schlechten Tag hatte, oder gar eine schlechte Woche, sollte man mir besser aus dem Weg gehen. Das ist menschlich, allzu menschlich.
Im Moment geht es mir hervorragend, sonst könnte ich keine so lange und differeenzierte Abhandlung schreiben. Ginge es mir jetzt gerade schlecht, würde ich wahrscheinlich Dinge schreiben wie "dann leckt micht doch alle am Arsch" oder "auch ich habe besseres mit meiner Zeit anzufangen". Oder noch schlimmere Dinge. Und dann wäre da wirklich der Ofen aus.
Es ist gut, daß es mir gerade gut geht.
Ich bin mir sicher, wenn es auch dir wieder gut geht, wirst du auch wieder von uns als Freunden nicht mehr in der Vergangenheitsform sprechen. Eine grammatische Kleinigkeit übrigens, mit großer Wirkung. Als ich das las, habe ich gemerkt, daß es ERNST ist, und ich besser schreiben sollte, was ich jetzt geschrieben habe. - Obwohl ich nicht gelogen habe, als ich schrieb, daß ich keine Zeit habe. Ich habe sie wirklich nicht, und ich werde es in den nächsten Stunden, die ich jetzt arbeiten muß, bitter bereuen.
Aber manche Dinge sind halt wichtig.
Oder?
Also denn, man sieht sich.
Peter
Ich werde mich nicht entschuldigen, dafür fehlt mir die nötige Sozialkompetenz und das Bewußtsein, etwas "angerichtet" zu haben.
Aber äußern möchte ich mich dazu schon, weil eine emotionale Entwicklung in dieser Richtung sicher nicht von mir beabsichtigt war, und ich das jetzt mit deutlichem Befremden verfolge.
Vorneweg: Simutrans ist ein hervorragendes Spiel, und ich lasse eigentlich keine Gelegenheit aus, dies überall zu schreiben, wo ich meine "Duftmarken" hinterlasse. Es ist inzwischen ausgereifter als das, was als professionelle Software für Geld zu haben ist. Solche halbherzigen Machenschaften wie Transportgigant oder jetzt Locomotion können Simutrans definitiv nicht das Wasser reichen.
"Complaint" ist doch das englische Wort für beschweren, oder? Ich habe mich über nichts beschwert. Ich habe lediglich in einer Diskussion, wo ich annahm, daß meine Meinung jemanden vielleicht interessieren könnte, selbige kundgetan. Auf eine - wie ich finde - konstruktive Art. Da Englisch nicht meine Muttersprache ist, muß ich vielleicht gelten lassen, mich irgendwo im Ton vergriffen zu haben, das kann ich nicht beurteilen. Für das, was ich jetzt schreibe, übernehme ich die volle Verantwortung.
Die Sache hat eine technische und eine emotionelle Seite. Welche soll ich zuerst behandeln? Okay, zuerst zur technischen Seite der Sache.
Wie Hajo freundlicherweise geschrieben hat, auch wenn er noch so böse auf mich ist: Ich weiß, wovon ich rede, und was ich tue. Ich habe früher häufiger mal, inzwischen seltener, Coder-Reviews für Simutrans gemacht, und wir haben auch mal ziemlich rege Ideen und Konzepte ausetauscht. Früher wußte ich die alle einzeln aufzuzählen, ich bitte mir zu verzeihen, wenn ich das hier nicht tue.
Mit naiver Selbstverständlichkeit nahm ich an, hier in einem scheinbar festgefahrenen Thema meine Hilfe anbieten zu können. So wie früher. Mehr nicht. Mein Angebot, mich da ab März mal reinzuhängen, war ernst gemeint. Daß ich das kann, ist für mich so selbstverständlich, daß ich nicht mal auf die Idee gekommen bin, daß es vielleicht arrogant klingen könnte. Tat es aber wahrscheinlich. Sorry.
Vor der aktuell angestrebten Lösung graut es mir, ich finde sie scheiße. Das hat nichts damit zu tun, daß ich Simutrans für das derzeit beste Transportsimulationsspiel halte. Und es bedeutet nicht, daß ich uner allen Umständen "meine" Wünsche durchboxen will. Macht, was ihr wollt, um Himmels Willen. Ich werde euch nicht reinreden. Es ist nur halt so, daß die Gegenargumente vorwiegend technischer Natur waren und mich nicht überzeugen konnten.
Kommen wir zur emotionellen Seite:
In einer Diskussion kommt es, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, zwangsläufig dazu, daß man unterschiedliche Ansichten über die Realität äußert. Den Satz "wollen Sie etwa sagen, daß ich lüge?" kenne ich zur Genüge, ich finde ihn ehrlich gesagt, etwas unfair, es ist der Tod jeder Diskussion.
Um mich zum Schweigen zu bringen, hätte es gereicht zu sagen: Wir machen das jetzt so, weil wir es so machen wollen, und basta. Aber irgendwie schien es mir die ganze Zeit so, als sei das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen. Am ehesten als letztes Wort empfand ich Hajos Äußerung, daß es dann halt keine Trams geben würde - und ich empfand ERLEICHTERUNG.
Ich hatte nie Absichten, jemanden runterzumachen, anzugreifen, schlechtzumachen oder was auch immer man für Vokabular dafür findet. Ich wollte nur helfen.
Ich mag dieses verdammte Spiel nämlich.
Und es wird für mich immer DEIN Spiel bleiben, Hajo. Du bist für mich der einzige kompetente Gesprächspartner, sowohl was Lob als auch was Tadel oder Wünsche angeht. Egal, wie gut die anderen Teammitglieder sind oder was sie alles beigetragen haben.
Hajo, du fragst, wer von uns sich verändert hat. Nun, ich denke, wir beide haben uns verändert, Menschen ändern sich im Lauf der Jahre nun mal. Und dann doch wieder nicht. Ich war eigentlich schon immer arrogant, und deine Dünnhäutigkeit ist mir auch schon vor Jahren aufgefallen. Kann durchaus sein, daß diese Diskussion, hätte sie 1998 stattgefunden, ein ähnliches Ergebnis gehabt hätte. Hatten wir aber nicht.
So wie ich das im Moment interpretiere, und du schreibst es auch gerade selber, hast du eine Menge Streß, und das färbt ab auf die Frustrationstoleranz. Geht mir genau so. Wenn ich einen schlechten Tag hatte, oder gar eine schlechte Woche, sollte man mir besser aus dem Weg gehen. Das ist menschlich, allzu menschlich.
Im Moment geht es mir hervorragend, sonst könnte ich keine so lange und differeenzierte Abhandlung schreiben. Ginge es mir jetzt gerade schlecht, würde ich wahrscheinlich Dinge schreiben wie "dann leckt micht doch alle am Arsch" oder "auch ich habe besseres mit meiner Zeit anzufangen". Oder noch schlimmere Dinge. Und dann wäre da wirklich der Ofen aus.
Es ist gut, daß es mir gerade gut geht.
Ich bin mir sicher, wenn es auch dir wieder gut geht, wirst du auch wieder von uns als Freunden nicht mehr in der Vergangenheitsform sprechen. Eine grammatische Kleinigkeit übrigens, mit großer Wirkung. Als ich das las, habe ich gemerkt, daß es ERNST ist, und ich besser schreiben sollte, was ich jetzt geschrieben habe. - Obwohl ich nicht gelogen habe, als ich schrieb, daß ich keine Zeit habe. Ich habe sie wirklich nicht, und ich werde es in den nächsten Stunden, die ich jetzt arbeiten muß, bitter bereuen.
Aber manche Dinge sind halt wichtig.
Oder?
Also denn, man sieht sich.
Peter