05-12-2018, Wednesday-05:04:12
Die Jahreszahl 1965 stimmt schon. In dieser Zeit war West-Deutschland in der Computertechnik, mit Siemens, Nixdorf, Zuse und anderen, vorne mit dabei. Das waren "Groß" Rechner, preislich zwischen Eigentumswohnung und einem kleinen Schloss angesiedelt. Da gab es die IBM: alle Bauteile selbst entwickelt und geheim. Und auf der anderen Seite Siemens: der ganze Rechner aus Standard Bauteilen der TTL Serie 74xx zusammengeknödelt, alles gut dokumentiert. Ich hab auf beiden Maschinen gearbeitet, die Leistung war vergleichbar, die Siemens Rechner haben so mein Endruck, mehr Strom in Wärme verwandelt. In der Arbeit war meine erster Computer eine IBM 370/125 mit 80kByte und 4x100MByte Platten. Privat 1980 dann der CBM3032 mit 32kByte. Siemens hat dann zuerst die C-MOS Technologie verschlafen und damit auch den Zug mit den Mikroprozessoren verpasst. Ich kann mich noch gut an das Nase rümpfen eines Siemensianers zur C-MOS erinnern: zu langsam, zu empfindlich und mit steigender Taktfrequenz steigt auch der Stromverbrauch über den der TTL, hat er gesagt. Alles richtig und doch sind bis heute alle Mikroprozessoren in C-MOS hergestellt und kein einziger in TTL. Heute stellt Siemens keine Computer mehr her, keine Telefone, keine Vermittlungszentralen ....