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VMax der Abteilwagen mit Bremserhäuschen
#1
Heyo,

zuerst einmal besten Dank für den super zusammengetragenen historischen Hintergrund auf eurer Website!
Ich gucke da gerne mal rein, wenn mir bei meinem Comic-Fahrzeugen gerade mal wieder ne Info fehlt.
In diesem Fall betrifft das meine Abteilwagen, für die ich eine VMax brauchte.

Dort sind die historischen Eisenbahnverordnungen zitiert, unter anderem für die Höchstgeschwindigkeit von Zügen ohne durchgehenden Bremse.
Soweit ich das verstehe, zählen einzeln gebremste Wagen nicht als solche mit durchgehender Bremse.
Ich habe mir dann für meine Abteilwagen die VMax von 60km/h herausgesucht.

Der Wagen im Pak128.German darf aber deutlich mehr.
Der wirkt, als wäre er nach Bremstabelle berechnet.

Was wäre da korrekt?
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#2
Ursprünglich waren bei uns alle frühen Fahrzeuge viel zu schnell.
Es kann schon sein dass ich den einen oder anderen Wagen übersehen hab.

Man stochert da, was die Höchstgeschwindigkeit betrifft, ziemlich im Trüben. Genauso bei den Kilowatt und der Zugkraft der Loks. Kann man also darüber durchaus Streiten. Ich hab die Informationen zusammengetragen und zusammengeschrieben, als Rechtfertigung für das Runtersetzen der Geschwindigkeiten und Leistungen. Mir waren die Unterschiede zwischen den Epochen zu klein. Aus spielerischer Sicht die frühen Jahre und der Wechsel der Epochen uninteressant. Insbesondere, da sich bei uns die Betriebskosten und Kaufpreise von den Leistungsdaten ableiten und diese sich dadurch über einen größeren Bereich verteilen.

In der Realität wird die Höchstgeschwindigkeit auch heute noch meist durch die Strecke bestimmt. Trassierung, Kurven, Unterbau und Bahnübergänge begrenzen die Geschwindigkeit. Es fährt auch heute noch, auch der ICE3, oft nur 80 km/h weil die Strecken im 1900. Jahrhundert für die damaligen Loks optimiert wurden und bis heute weitgehend unverändert sind.
Die ganz neuen Neubaustrecken sind aufgrund ihrer Steigungen nicht Güterzugtauglich. Das spart Baukosten.
Wie will man den LKW Verkehr für die Energiewende wieder auf die Schiene verlagern? Keinen Dieselmotor mehr? Oberleitung auf der Autobahn? Da empfehle ich doch Eisenräder und Rillen auf der Fahrbahn. Dann braucht es nur eine Leitung oben. Das verhindert Kurzschüsse zwischen den Leitungen oben. Dann kann man auf der rechten Spur auch den Asphalt weg lassen. Das spart Kosten. Kommt einen irgendwie bekannt vor, das nennt man Eisenbahn und kennt man seit 200 Jahren. E-Fuel und Wasserstoff-Brennstoffzellen, dass ich nicht lache. Batterie LKW eignen sich nur für Kurzstrecken.

Mich freut es, dass jemand meine Texte ließt und interessant und nützlich findet.
Dann war die Arbeit nicht ganz umsonst.
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#3
Zur eigentlichen Frage:
Du meinst vermutlich diese Abteilwägen: https://makie.de/translator/script/edit....&index=129
Das sind Drehgestellwägen also für Hauptbahnen gedacht. Auf Nebenbahnen hat man normal die einfacheren 2 oder 3 Achser benutzt. Einführung bei uns 1905, ob das so korrekt ist sei dahin gestellt. Ist Urschlamm vom Pak.
Druckluftbremse Ja / Nein? Ich denke Ja. Seit 1892 gab es bereits Drucklufbremsen, sonst wäre das in der Eisbahnordnung nicht erwähnt worden. Bei Güterzügen gibt es Druckluftbremsen erst ab 1922. Warum haben die Wagen dann Bremserhäuschen? Die Lok muss für Druckluftbremsen ausgerüstet sein. Ohne Bremserhäuschen wäre die Wägen sonst nicht mit Güterzugloks zu bewegen gewesen. Gleiches gilt für Loks die noch keine Drucklufbremse haben. Übrigens haben auch heute noch alle Personenwagen eine Handbremse. Nur das Bremserhäuschen gibt es nicht mehr, da auf Strecke heute immer mit Druckluft gebremst wird.
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#4
https://de.wikipedia.org/wiki/Abteilwagen
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#5
Deine Webseite ist eine super Sammlung!
Da findet sich echt einiges, das sich schlecht / nur sehr aufwändig recherchieren lässt.
Letztendlich suche ich ja oft das gleiche, was ihr auch schon irgendwo mal gesucht habt.

Zitat:Ausgerüstet waren die Wagen der Preußischen Staatseisenbahnen mit Regeldrehgestellen mit zweifacher, später dreifacher Federung. Die meisten Wagen wurden 18,55 Meter lang ausgeführt. Zuerst wurden einlösige Bremsen der Bauart Westinghouse verwendet, ab der Jahrhundertwende kam die ebenfalls einlösige Knorr-Personenzugbremse zum Einbau. Die Handbremse war in einem separaten Bremserhaus an einem Wagenende untergebracht. Diese wurden ab 1930 abgebaut.
^https://de.wikipedia.org/wiki/Abteilwagen#Entwicklung_in_Preu%C3%9Fen

Dass die ein ganzes Bremserhäusschen einbauen, obwohl schon eine Druckluftbremse vorhanden ist, erstaunt mich gerade sehr.

Passt mir aber ganz gut, dann hebe ich die VMax bei unseren Wagen auf 90 für die Vierachsigen, und 80 für die Dreiachsigen an. Das ist bestimmt nicht 100%ig die Realität, aber immerhin etwas näher dran und orientiert sich dann wieder grob an der Bremstafel aus der Eisenbahnverordnung. Smile


----

Dass das mit der Vekehrs/Energie-Wende so nicht klappt, ist, denke ich relativ klar.
Ohne hier zu sehr OT gehen zu wollen, würde ich da aber deutlichen Bedarf an weiteren Güterstrecken sehen.
Gerade wenn man das Thema ernst meint, werden die steilen HGV-Strecken eh voll mit Personenzügen sein.
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#6
(05-07-2023, Wednesday-22:35:25 )Flemmbrav schrieb: ...
Dass die ein ganzes Bremserhäusschen einbauen, obwohl schon eine Druckluftbremse vorhanden ist, erstaunt mich gerade sehr.

...

Das liegt schlicht daran, das nicht jede Lok auch eine Druckluftbremse hatte. Und Güterwagen vielfach noch nicht mal eine Luftleitung.

Eisenbahnfahrzeuge haben eine längere Einsatzzeit und nicht jede technische Neuerung wird gleich bei allen eingebaut/nachgerüstet.
Script-KI für Simutrans r10894+ / Simutrans Nightly Builds
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